Unter den derzeit eher ungünstigen Rahmenbedingungen für ethische Themen in der Biobranche haben sich Mitglieder, Partner und Mitarbeiterinnen der Brudertier Initiative Deutschland e.V. (BID) und die Geschäftsführung der Ökologischen Tierzucht gGmbH (ÖTZ) am 14. September zur jährlichen BID-Mitgliederversammlung getroffen. Der 10. Geburtstag der BID wurde trotzdem gebührend gefeiert und Erfolge sowie Schwierigkeiten und Herausforderungen der letzten 10 Jahre und heute reflektiert. Alle waren sich einig, dass es weiterhin das Engagement von BID und ÖTZ braucht, um eine zukunftsfähige ökologische Nutztierzüchtung und -haltung zu etablieren. Insbesondere die Vermarktung des Bruderhahnfleischs steht weiterhin im Fokus der Akteure und es wurde eine Idee entwickelt, wie ein praktischer Weg aus dem Bruderhahn-Dilemma aussehen kann – dazu bald mehr.
Außerdem wurde die Siegelordnung für das „BID-Bruderrind-Siegel“ beschlossen. Sie legt – analog zur „BID-Bruderhahn-Siegelordnung“ – fest, welche Bedingungen einzuhalten sind, wenn Bio-Milchviehbetriebe das nebenstehende Siegel nutzen und sich BID-zertifizieren lassen möchten. Ziel ist es, alle auf einem Bio-Betrieb geborene Kälber auch biologisch aufzuziehen und zu vermarkten, anstatt sie in die konventionelle Mast abzugeben. Parallel entwickeln BID und ÖTZ derzeit gemeinsam ein Projekt, das den Auf- und Ausbau von Wertschöpfungsketten für das Fleisch dieser Tiere unterstützt.