Von Bruderhahn zu Brudertier
2012 hatten wir den Impuls zur Gründung der Bruderhahn Initiative Deutschland. Wir wollten die Praxis der nutzlosen Tötung von männlichen Küken nicht mehr länger mitmachen, eine sofortige Lösung der Frage wie auch die männlichen Küken aufgezogen und vermarktet werden können finden und die Verbraucher:innen auf diese dringende Problematik aufmerksam machen.
Diese Ziele haben wir mit großem Erfolg erreicht: Über die Jahre haben sich nicht nur über 30 landwirtschaftliche Betriebe und Handelsunternehmen der Biobranche an der BID beteiligt, "Bruderhahn" ist ein etablierter Begriff in Gesellschaft und Politik und seit dem 1.1.2022 gilt in Deutschland ein gesetzliches Verbot, männliche Eintagsküken zu töten. Die meisten Bioverbände (wie z.B. Bioland und Demeter) haben sich darüber hinaus dazu entschieden, alle Bruderhähne aufzuziehen und nicht auf die Geschlechtsbestimmung im Brutei zu setzen. Entsprechend ist für Bio-Eier mit Verbandssiegel die Bruderhahnaufzucht inzwischen der Normalfall. Ein riesiger Fortschritt!
Das ist uns aber noch nicht genug, denn an den Strukturen und Problemen der Hochleistungs-Geflügelzucht ändert es wenig. Wir unterstützen daher von Anbeginn die Ökologische Tierzucht gemeinnützige GmbH bei der Züchtung von Zweinutzungshühnern mit Zukunft. Mehr dazu hier.
Im Jahr 2019 hat sich die BID dann für weitere Tierarten geöffnet, um auch ethische Fragestellungen im Bereich der Milchviehhaltung oder der Schlachtung zu bearbeiten. Die Bruderhahn Initiative Deutschland wurde auf der Mitgliederversammlung im November 2019 in Brudertier Initiative Deutschland umbenannt und die Vereinsatzung entsprechend geändert.
Ziel der Brudertier Initiative Deutschland e.V. ist es, in der Bio-Landwirtschaft jegliche unethische Praxis bei der Haltung, dem Transport und der Schlachtung von Nutztieren zu beenden.
Als dringendstes Thema sehen wir die fehlenden Absatzmöglichkeiten von Bio-Milchviehkälbern im Biomarkt und sind dabei hierfür Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Gründungsmitglieder
Gegründet wurde die BID als Bruderhahn Initiative Deutschland e.V. im Jahr 2013 von engagierten Biopionieren.
Von links nach rechts: Hermann Heldberg, Naturkost Elkershausen | Thomas Hölscher, Naturkost Erfurt | Matthias Deppe, Naturkost Nord (BID-Vorstand) | Carsten Bauck, Bauckhof Klein Süstedt | Elke Bartussek | Jan Timm, Arpshof Laden | Yanic Arndt, Bauckhof Klein Süstedt (BID-Vorstand)
Verein
Die Vereinsstruktur bietet über die Mitgliederversammlung die Möglichkeit, sich als Mitglied aktiv in der BID einzubringen. Die tägliche Umsetzung der Ziele und Aufgaben übernimmt dann der Vorstand mit Unterstützung von drei Teilzeit-Mitarbeiter:innen. Der Vereinssitz ist in Seevetal in der Nähe von Hamburg.
Der BID e.V. ist grundsätzlich offen für alle gewerblichen Marktteilnehmer:innen, die sich mit den Zielen der BID identifizieren und sich daran beteiligen, diese umzusetzen. Natürliche Personen können nicht Mitglied werden. Mehr zur Mitgliedschaft in der BID finden Sie hier.