Die Kriterien der BID (2013 - 2024)
Wir haben 2013 als eine der ersten Initiativen damit begonnen, die Bruderhähne aufzuziehen und damit das nutzlose Töten der Eintagsküken sofort zu beenden. Über die Zeit sind viele weitere Initiativen entstanden, die die Bruderhähne aufziehen. Seit 2022 ist das Kükentöten in Deutschland verboten. Als Alternative zur Aufzucht der Hähne gibt es die Möglichkeit, die männlichen Küken gar nicht erst zu Ende auszubrüten oder die Hennen aus dem Ausland zu beziehen. Werden die Hähne tatsächlich aufgezogen, gibt es zum Teil große Unterschiede, was die Haltungsform, die Fütterung und die Lebensdauer angeht.
Die BID hat von Beginn an klar festgelegt, nach welchen Kriterien die Bruderhähne aufgezogen werden müssen. Zum 1. Januar 2025 haben wir auf Grund der Marktsituation die Zertifizierung des BID-Bruderhahn-Siegels stillgelegt, möchten hier jedoch weiterhin darstellen, wofür dieses Siegel stand. Die Einhaltung der folgenden Richtlinien wurde jährlich von einer unabhängigen Institution kontrolliert.
Für Eier und Fleisch mit BID-Siegel garantierten wir folgendes:
Mehr als Bio

Alle unsere Betriebe waren über die EU-Öko-Verordnung hinaus nach Bioland oder Demeter Richtlinien zertifiziert. Also wurden die Legehennen und die Bruderhähne nach diesen Kriterien, mit 100% Biofutter und Grünauslauf, aufgezogen. Entweder auf dem gleichen Betrieb, oder auf einem Partnerbetrieb in Deutschland, der ebenfalls unabhängig kontrolliert wurde.
Die Küken stammten grundsätzlich von einer ökologischen Elterntierherde ab.
Mindestens 14 Wochen alt
Alle BID Bruderhähne wurden mindestens 14 Wochen lang aufgezogen. Viele unserer Betriebe zogen die Hähne darüber hinaus für 18 bis 20 Wochen auf.
Durch die Zucht auf Legeleistung setzen Bruderhähne nur langsam Fleisch an. Dadurch können sich die Hähne aber ihr gesamtes Leben gut bewegen, was ein anderes Fleisch hervorbringt, als man von Masthähnchen (männlich und weiblich übrigens) kennt. Die längere Aufzuchtdauer, kombiniert mit Bewegung und Grünauslauf führt zur Erzeugung eines wertvollen und leckeren Lebensmittels.
Ein kritischer Punkt ist die Futterverwertung der Bruderhähne. Um nicht als Ressourcenverschwender oder Nahrungsmittelkonkurrenten zum Menschen zu gelten, müssten die Hähne als Allesfresser idealer Weise mit Reststoffen aus der Landwirtschaft oder der Lebensmittelverarbeitung gefüttert werden. Aufgrund gesetzlicher Vorschriften ist dies zur Zeit leider nicht in dem Maße möglich, wie es ökologisch sinnvoll wäre. Gemeinsam mit der Ökologischen Tierzucht gGmbH (ÖTZ) bemühen wir uns um Forschungsgelder, damit ressourcenschonende Futterkonzepte in Wissenschaft und Praxis entwickelt werden können.
Premiumhaltung
Die Richtlinien des Bioland- oder Demeter-Verbandes stellten für uns ganz bewusst den Standard dar. Einzelbetriebliche Lösungen gingen darüber hinaus und sorgten für eine Tierhaltung, die sich an den Erwartungen der Verbraucher:innen hinsichtlich ausgezeichneter Tierhaltung messen will.