Pressemitteilung der ÖTZ: Werden Sie zum echten Kükenretter, Herr Özdemir!

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Pressemitteilung der ÖTZ vom 6. Dezember 2021

Werden Sie zum echten Kükenretter, Herr Özdemir!

Das Kükentöten wird zwar zum Jahresanfang in Deutschland per Gesetz verboten sein - für die Ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ) ist das allerdings keine Problemlösung. Statt weiter auf Hochleistungsrassen zu setzen, die einseitig auf Legeleistung gezüchtet sind und hochkonzentriertes Futter brauchen, fordert die ÖTZ ein Umdenken in der Tierhaltung-  hin zu robusten Zweinutzungsrassen, bei denen Hahn und Henne aufgezogen werden.

ÖTZ-Geschäftsführerin Inga Günther wünscht sich von der zukünftigen Bundesregierung verbindliche Leitplanken für eine verantwortungsvolle und ethische Tierhaltung, der Verbraucher*innen vertrauen können. Sie fordert den nominierten Landwirtschaftsminister Cem Özdemir auf: "Werden Sie zum echten Kükenretter!"

"Die Koalitionspartner der neuen Bundesregierung müssen sich für eine Tierhaltung einsetzen, wie sie Verbraucherinnen und Verbraucher heute zu Recht erwarten", fordert Günther. "Tierwohl fängt schon bei der Züchtung an. Daher müssen sowohl die Züchtung als auch die Haltung von Zweinutzungsrassen gefördert werden." Für die Hühnerhaltung bedeutet das konkret: Wir brauchen eine bevorzugte Förderung von Projekten zur Züchtung von robusten Zweinutzungshühnern gegenüber der Forschungsförderung zur In-Ovo-Selektion.

Zudem müssen die Verbraucher*innen über die Hintergründe besser informiert werden. "Eier aus Beständen mit In-Ovo-Selektion als 'ohne Kükentöten' zu vermarkten, ist eigentlich eine Mogelpackung", so Inga Günther weiter. "Die Kennzeichnung muss klarer werden. Denn 'ohne Kükentöten' darf nur bedeuten, dass auch die Bruderhähne aufgezogen werden." Zweinutzungsrassen sind die Lösung, um die Aufzucht aller Küken - Hahn wie Henne - zu ermöglichen. "Für eine nachhaltige Tierhaltung brauchen wir robuste Hühnerrassen, die statt ausschließlich hochkonzentriertes Futter zu fressen auch Nährstoffe aus Resten der Nahrungsmittelherstellung ziehen können. Damit wird die Nahrungskonkurrenz zum Menschen verringert", so Günther. Die Politik muss hier steuernd eingreifen, indem sie Forschungs- und Züchtungsprojekte zu Zweinutzungsrassen unterstützt, den Absatz von Bruderhahnfleisch, beispielweise in öffentlichen Kantinen, fördert sowie den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine klare Kennzeichnung an die Hand gibt.

Kontakt:

Inga Günther, Geschäftsführerin

Telefon: 0151-10820382

www.oekotierzucht.de
Die Ökologische Tierzucht gGmbH

Die Ökologische Tierzucht gGmbH ist der im März 2015 gegründete gemeinnützige Träger für eine eigenständige, ökologische Tierzucht. Als Gesellschafter gehen die beiden Bio-Verbände Bioland und Demeter dafür eine Kooperation ein. Das wichtigste Ziel der Ökologische Tierzucht gGmbH ist es, die Züchtung von Zweinutzungstieren voranzubringen, die für den Ökolandbau angepasst sind sowie die Betriebe bei der Haltung und Vermarktung der Zweinutzungstiere und ihrer Produkte zu unterstützen. Der gemeinnützige Träger sieht sich als Alternative zu Konzernstrukturen - Züchtung wird als Kooperationsprojekt mit Bäuerinnen und Bauern betrieben.


Hintergundinformationen und 5 Forderungen an die Koalition finden Sie auf der Hompage der Ökologischen Tierzucht: https://www.oekotierzucht.de/kuekentoeten-verbot-5-forderungen-koalition/